Gemeinsam starteten Mitglieder des SoVD und des Familienclubs Soltau zu einer Rundfahrt über den Nato-Truppenübungsplatz Bergen-Hohne. In Oerbke wartete bereits Hinrich Baumann, der ehemalige Bezirksvorsteher des gemeindefreien Bezirks Osterheide, auf die Soltauer. Als erstes zeigte er der Gruppe den Gefangenenfriedhof Oerbke. Hier wurden überwiegend Russen beigesetzt, die die menschenunwürdigen Verhältnisse und Zustände nicht überlebt hatten.Außer den Grabsteinen sind auch Eichenstelen zu sehen, an denen Schüler der Oberschule Fallingbostel Tontafeln, auf denen Namen und Daten festgehalten sind, befestigt haben. Auf der folgenden Rundfahrt durch das Dorf Oerbke kam man auch an Kasernen und Instandsetzungshallen vorbei, die seit dem Abzug der Briten leerstehen, da keine neue Nutzung gefunden werden konnte.Weiter ging es über den Platz entlang einer Schießbahn, auf der diverse Ziele zu sehen waren, zu den "Sieben Steinhäusern", einer Grabanlage, die rund 2500 v. Chr. erbaut wurde.Staunend stand man vor den riesigen Findlingen und Steinplatten, kaum vorstellbar, wie die Menschen damals so etwas geschafft haben. Nach der Mittagspause in der Kantine auf dem Gelände ging es ins Ostenholzer Moor. Das dortige Naturschutzgebiet, das nur mit Sondergenehmigung betreten werden darf, liegt rund um den Transee, der durch die Trockenheit kaum Wasser hat. Eine große Vogelvielfalt ist zu beobachten;: u.a. Kraniche, der Schwarzstorch,Silberreiher, Graureiher, Eisvögel. Auch ein Seeadlerpaar hat hier seinen Horst und hatte sich auf einem der Bäume niedergelassen. Das Gebiet wird gern von Ornithologen besucht und erforscht. Im weiteren Verlauf der Fahrt erfuhr man sehr viel Wissenswertes über Entstehung und Geschichte des Platzes. An der größten Schießbahn wurde halt gemacht und von der Plattform aus der weite Blick ins Land genossen. In der Ferne war sogar der Fernsehturm Wardböhmen zu sehen. Auf dem Übungsplatz sind zwei Dörfer aufgebaut, eines mit festen Häusern und einem Bahngleis mit Wagon. Hier üben die Soldaten unter anderem Häuserkampf und Terrorabwehr Auch Feuerwehr und DRK halten dort Übungen ab. Das andere Dorf ist nach afghanischem Vorbild errichtet, um die dortigen Bedingungen zu simulieren. Die letzte Station war dann die Kirche in Ostenholz, 1724 erbaut und einer wechselvollen Geschichte unterworfen. Vor der Kirche liegt ein großer Findling, der nach der großen Umsiedlung von 1936 wegen der Entstehung des Übungsplatzes dort aufgestellt wurde um den Menschen dafür zu danken, dass sie Haus, Hof und ihre Heimat verlassen haben. Allerdings haben die damaligen Machthaber den über 20 Dörfern keine Wahl gelassen, sodass ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Bei der Weiterfahrt erinnerte Herr Baumann an die verlorenen Dörfer und Höfe, von denen an einigen Stellen alte Obstgärten existieren, die auch heute noch erhalten und gepflegt werden. Im Biwak Pröbsten endete die Rundfahrt mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken. Die Teilnehmer haben einen sehr interessanten Tag erlebt, der viele unbekannte Seiten und Geschichten des Truppenübungsplatzes gezeigt hat. Herr Baumann hat mit seinem Wissen und Kenntnis viel Neues vermittelt und den einen oder anderen zum Nachdenken gebracht.

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Das Foto zeigt die Gruppe vor dem "Hohen Stein" an der Ostenholzer Kirche.



 

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